Neujungfrauenkloster
Das prächtigste, und im Verlauf seiner Geschichte auch bedeutendste Frauenkloster Moskaus ist das Neujungfrauenkloster. Es wurde im Jahre 1524 vom Großfürsten Wassili III. und war auch in den Jahrhunderten danach immer mit den Mächtigen und Reichen Moskaus in engem Kontakt. Dies geschah besonders dadurch, dass die Witwen, Schwestern oder Töchter der machthabenden Fürsten und Bojaren mit teils immensen Mitgiftzahlungen in das Kloster eingewiesen wurden. Wie alle Klöster des Moskauer Umfeldes hatte auch das Neunjungfrauenkloster immer eine militärische Aufgabe und diente zur Sicherung der Furten über die Moskwa. In den Jahrhunderten nach seiner Gründung wurde es daher mehrmals von polnischen Truppen niedergebrannt oder besetzt, diente aber auch als Rückzugsort russisch orthodoxer Nonnen und Mönche aus den polnisch-katholisch besetzten Gebieten der Ukraine und Weißrusslands.
Auf dem Friedhof des Klostergeländes befinden sich noch heute zahllose Gräber der Zarenfamilie. Aber auch Politiker der Neuzeit fanden im Neunjungfrauenkloster ihre letzte Ruhestätte, wie etwa Nikita Chruschtschow, die Frau des ehemaligen Präsidenten der Sowjetunion Michail Gorbatschow Raissa Gorbatschowa, oder auch Boris Jelzin.
